Informationen für Überweiser, Kollegen und fachübergreifende Therapeuten

Wir besitzen u.a. Zusatzqualifikationen und – Ausbildungen in den Bereichen Alignertherapie/ Kieferorthopädie (auch ZE-Vorbehandlung vor z.B. Veneers zur verbesserten Ausgangsstellung), Funktionsdiagnostik/-therapie, Schienentherapie, Bisshebungen, Orthomolekularer Medizin, Mundakupunktur, Homöopathie, Spagyrik, Ätherische Öle sowie Psychoenergetik und stehen als Überweiserpraxis je nach gewünschtem Umfang für interessierte zahnärztliche oder fachübergreifend therapierende Kollegen zur Verfügung.

Ärztliche Kollegen: In Zuarbeit zur HNO-ärztlichen Therapie ist bei uns die Abklärung einer CMD als Co-Faktor oder Auslöser von Tinnitus möglich, ebenso auch die Anfertigung von Schnarcherschienen.

Aktuell beschäftigen wir uns zudem mit dem Aufbau eines Prophylaxeprogramms speziell für unsere Parodontitis-Patienten mit Diabetes und freuen uns über Feedback von und Kontakte zu diabetologischen Praxen.

Bei zahnärztlicher Überweisung kann die Zusammenarbeit beispielsweise die Beratung/ Diagnostik bei Patienten mit vermuteten Funktionsstörungen umfassen oder die interdisziplinäre Erarbeitung einer neuen Bisslage in neuromuskulärer Zentrik für später in der Hauszahnarztpraxis angefertigten Zahnersatz. Wir nutzen zur Diagnostik u.a. die Manuelle Strukturanalyse nach Prof. Bumann sowie eine digitale 4-D-Okklusionsanalyse der Firma Cumdente.

Befundunterlagen, Befundberichte, Werte für den individuellen Artikulator, falls gewünscht Splints/ Mockups/ COPAs zur Bissübertragung etc. gehen an Sie nach Abschluss unserer Vorbehandlung. Überbelastungsdiagnostik für Implantate ist mittels Tscan als Einzeltermin möglich. Gegenüber Hospitationen oder Ihrer persönlichen Begleitung des Patienten sind wir offen. Die Gesamtbehandlung bleibt in Ihrer Hand. Wir freuen uns über jedes Interesse!

Wir bevorzugen das Erstellen eines gemeinsamen, zeitlich aufeinander abgestimmten Therapieplanes mit direkter und schneller Kommunikation miteinander – telefonisch, nach Patientenwunsch per Mail oder auch schriftlich über den Patienten mittels Kurzmitteilungen. Sinnvoll ist z.B. bei Schienenerstellung die Austestung der seitens des Patienten eingesetzten Bissnahmen durch Sie in Auswirkung auf die Gesamtstatik, ebenso auch die Terminierung unserer Behandlung gemäß Ihrer Empfehlung, z.B. direkt nach Ihrer Therapie, um das Behandlungsergebnis zu stabilisieren.

Bei heilpraktischer Überweisung umfasst unser Angebot z.B. die Abklärung potentieller Störfelder, Amalgamentfernung/ -ausleitung, Neuraltherapie/ Mundakupunktur, auf Wunsch spagyrische Beratung und/oder Begleittherapie in Abstimmung mit Ihrer Behandlung. Bitte informieren Sie sich über unsere ganzheitlichen Behandlungsoptionen auf unserer Homepage und kontaktieren Sie uns gern bei Fragen.

Es handelt sich um einen hypothetischen Fall!

Ein neuer Patient wird von seinem Osteopathen überwiesen, der einen Zusammenhang zwischen dem Zusammenbiss und den Halswirbelsäulenbeschwerden sowie dem bereits vorher HNO-ärztlich abgeklärten Tinnitus im rechten Ohr vermutet. Sinnvoll ist ein erster Besprechungstermin (1) bei vorherigen Fragen zum Ablauf der Diagnostik und Therapie, bei dem auch bereits vorhandene Befunde mitgebracht werden können, um Doppeluntersuchungen zu vermeiden.

Der Beispielpatient hat Röntgenbilder und eine 2 Jahre alte Schiene mitgebracht, außerdem liegt eine ausführliche Email des Osteopathen zu den bisherigen erhobenen Befunden und durchgeführten Therapien vor. Die Kiefergelenke und umgebenden Muskeln sind bereits befundet und therapiert worden. So kann der Umfang der üblichen Kiefergelenkuntersuchung (MSA) deutlich reduziert werden. Nach Aufnahme des allgemeinen Zahn- und Zahnfleischbefundes und kurzer Besprechung des empfohlenen Ablaufes, Abgleich der Krankengeschichte und Übernahme der bisherigen Befunde und Therapien in unsere Dokumentation wird ein Termin (2) vereinbart für die Erhebung der noch fehlenden Analyse des Zusammenbisses im Sitzen/ Stehen. Außerdem werden die Zahnkontakte bei verschiedenen Bewegungen des Unterkiefers und auch die Kontakte auf der Schiene betrachtet. Diese Analyse erfolgt neben Tests mit Okklusionspapier mit unserem Tscan-Gerät, das dreidimensionale Darstellung des Zusammenbisses und auch die Betrachtung des zeitlichen Ablaufes ermöglicht. Der Patient kommt zu diesem Termin direkt nach einer vorherigen Physiotherapiebehandlung. Deshalb sind die Muskeln entspannt und die Ergebnisse verfälschen sich weniger, erkennbar durch die geringe Abweichung der einzelnen Messungen voreinander.

  • Es ergibt sich ein deutlicher Seitenunterschied in der prozentualen Kraftverteilung des Zusammenbisses.
  • Zudem hat der Patient bei den Seitwärtsbewegungen keine Führung mehr über den eigentlich dafür zuständigen Eckzahn, sondern belastet bei diesen Bewegungen hauptsächlich die Seitenzähne, was die Anspannung der Kaumuskulatur zusätzlich erhöht.
  • Ein kurzer Test der aktiven Drehung des Kopfes zu beiden Seiten zeigt die deutliche Einschränkung der Beweglichkeit beim Zusammenbiss der Zähne. Legt man auf die Seite mit weniger Zahnkontakt Okklusionspapier und wiederholt die Rotation, kann der Patient den Kopf deutlich weiter und leichter drehen.
  • Die bereits vorhandene Schiene gleicht die fehlende Führung des Eckzahnes aus, aber nicht die unterschiedlichen Höhen beider Seiten (im Tscan zeigen sich auf beiden Seiten ähnliche Unterschiede wie ohne Schiene). Auch beim Biss auf die alte Schiene ist die eingeschränkte Drehung des Kopfes festzustellen.

Die bereits vorhandene Schiene ist qualitativ geeignet, um durch Einschleifen einen Ausgleich des Zusammenbisses, kontrolliert durch regelmäßige Tscans, vorzunehmen. Es kann auf eine Neuanfertigung einer Schiene verzichtet werden. Nach Einschleifen ist die Bewegungseinschränkung bei Kopfdrehung deutlich gebessert. Das Spannungsgefühl im Nacken hält dennoch an. Durch Reduzierung der Kontaktflächen mit der Schiene auf Kontaktpunkte kann eine spannungsmindernde Wirkung auf die Kaumuskulatur erreicht werden. Der Patient erhält einen Kontrolltermin (3) und es wird ebenfalls eine osteopathische Kontrolle angeraten.

Nach deutlicher Besserung der Ohrgeräusche und der Verspannungen wird ein morgendlicher Schienenkontrolltermin (4) vereinbart, wofür der Patient nüchtern in die Praxis kommt und die Schiene nach dem nächtlichen Tragen nur kurz zum Zähneputzen aus dem Mund genommen hatte. Der Abgleich der Schienenaufbisssituation mit dem Aufbiss ohne Schiene zeigt, dass sich die Differenzen in den Seiten auf drei zu niedrige Zähne auf der Tinnitusseite konzentrieren, die bereits seit längerer Zeit sehr große Füllungen tragen und vorgesehen waren für eine Brücke, um einen fehlenden Zahn auf dieser Seite zu ersetzen. Diese Behandlung findet beim Hauszahnarzt statt, der sich für den Biss der Brücke an dem erarbeiteten Schienenbiss orientiert. Auf Wunsch stellen wir dafür einen Bissnahmesplint zum Unterfüttern bei der Präp zur Verfügung.